Vom Umgang mit Journalismus

Das Treffen zwischen dem Bürgermeister und der Berichterstatterin der Lokalzeitung war recht anregend verlaufen. Der Kommunalpolitiker glaubte, das Gesprächsthema treffend erläutert zu haben. Die Reporterin hatte den Dreispalter auf dem Heimweg bereits gedanklich ausformuliert, sodass der Artikel am nächsten Tag als Aufmacher mit Bild auf der Lokalseite zu lesen war. Doch dann: Der Interviewpartner fand sich in Teilen völlig falsch wiedergegeben. Wie konnte das geschehen?


Solche Situationen kennt fast jede, die in der Kommunalpolitik oder Verwaltung tätig ist. Zwischen gut gemeinter Pressearbeit, öffentlichem Interesse und journalistischer Unabhängigkeit entstehen leicht Missverständnisse. Die aber sind meistens vermeidbar. Der vertrauensvolle, souveräne Umgang mit dem Journalismus kennt und respektiert die Arbeitsweise von
Medienhäusern und beruht auf eigenen Fertigkeiten, die erlernbares Wissen und Können voraussetzen.

Zu einem Austausch über die professionelle Zusammenarbeit mit dem Journalismus lädt die Partnerschaft für Demokratie Teltow Fläming kommunalpolitisch Tätige sowie medieninteressierte Vertreter der Verwaltung ein. Eine Einführung in Aufgaben von Journalistinnen und Journalisten eröffnet die Veranstaltung. Im Mittelpunkt des anschließenden Austauschs stehen die eigenen Erfahrungen der Teilnehmenden mit der Presse – und das praktische Einüben von „Handwerk“, das die Zusammenarbeit mit Journalisten im Sinne einer gedeihlichen öffentlichen Kommunikation sehr erleichtert.

Dass professionelle Journalistinnen und Journalisten fair arbeiten, sollte die Regel sein. Was aber tun, wenn sie sich nicht an die Regeln halten? Darum geht es im dritten Teil. Wie erkennt man schon im Vorfeld vermeintlich seriösen Journalismus, der in Wirklichkeit faul spielt, der Fakten absichtlich oder aus Inkompetenz verdreht oder sogar völkisch-rechtsextrem eingestellt ist? Wie zeigen sich Verlässlichkeit, Seriosität und wahrhaftiges Interesse, wenn Politik, Verwaltung und andere Vertreter des öffentlichen Lebens um Auskunft gebeten werden? Welche unseriösen Anfragen darf der Bürgermeister wie abwehren? Und wie kann er sich wehren?

Dieses Programm erwartet Sie am 20. November in der Präsenzstelle Luckenwalde. Als Referent gestaltet Dr. Wolfgang Streitbörger den Nachmittag. Der Journalismuswissenschaftler, Hochschullehrer für Journalistik und Public Relations, Journalist sowie Inhaber der der PR-Agentur Textransfer Communications in Bielefeld und Berlin wird wissenschaftlich fundierte Einblicke in den Journalismus geben und Erfahrungen aus seiner langjährigen Medienpraxis teilen.

„Der Umgang mit dem Journalismus:
Wege zu einem professionellen Miteinander“
– Handreichung für lokale Politik und Verwaltung –
Referent: Dr. Wolfgang Streitbörger, Bielefeld & Berlin
20. November 2025, 15.00 bis 19.00 Uhr
Gewerbehof, Beelitzer Straße 24, Luckenwalde