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Zur Lage der Menschenrechtsorganisation MEMORIAL
24. Juni 2022 | 19:15 - 21:00

Die Evangelische Gemeinde Zossen lädt gemeinsam mit dem Verein Bildung und Auflärung Zossen e.V. zu einem Vortragsabend über die russische Menschenrechtsorganisation MEMORIAL ein. Anke Giesen, Vorstandsmitglied von MEMORIAL Deutschland und im Vorstand von MEMORIAL International, berichtet über die Arbeit in Deuschland sowie über die Lage in Russland, wo MEMORIAL vom Obersten Gericht im vergangenen Jahr aufgelöst wurde.
Die „Internationale Gesellschaft für historische Aufklärung, Menschenrechte und soziale Fürsorge“ MEMORIAL wurde am 28. Januar 1989 in der damaligen Sowjetunion gegründet. Wesentliche Arbeitsfelder sind die Auseinandersetzung mit politischer Gewaltherrschaft, der Kampf um die Einhaltung der Menschenrechte und die soziale Fürsorge für die Überlebenden des Gulag-Systems der sowjetischen Arbeitslager.
MEMORIAL hat über die Jahrzehnte die Namen von vielen Opfern der stalinistischen Verbrechen dem Vergessen entrissen und die Erinnerung an die Lager und Massengräber gepflegt. Das Eintreten gegen ethnische Diskriminierung und den Rechtsextremismus, die Unterstützung politischer Gefangener und die Entsendung von Beobachtern in Kriegsgebiete traf bei der Regierung Russlands in den vergangenen 20 Jahren auf immer weniger Wohlwollen. Mitarbeiter von MEMORIAL wurden Opfer von Überfällen, einige wurden ermordet.
Trotz hoher internationaler Anerkennung (z.B. 2004 Alternativer Nobelpreis) und internationaler Proteste wurde die Nichtregierungsorganisation am 28. Dezember 2021 vom Obersten Gericht der Russischen Förderation aufgelöst. MEMORIAL bildet ein Netzwerk mit gleichnamigen Organisationen in mehreren Ländern, darunter auch in Deutschland. (MEMORIAL)
„Die NGO Memorial in Russland und Deutschland –
für Menschenrechte, für Frieden und gegen Gewaltherrschaft“
24. Juni 2022, 19.15 Uhr
Gemeindekirchensaal, Kirchplatz
15806 Zossen