Mit einer szenischen Lesung will der Verein „VorOrtung“ Schulklassen dazu gewinnen, sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Die einstündige Vorführung erzählt Geschichten vom Schicksal jüdischer und nichtjüdischer Menschen, teils aus der Sicht ihrer Nachkommen. Es geht auch um Menschen, die wegen ihrer Hautfarbe, wegen ihrer sexuellen Orientierung oder einer Erkrankung diskriminiert, verfolgt und ermordet wurden.
Die Veranstaltung trägt den Titel „Im Hintergrund Gewitter“ und ist die zu einer vereinfachten Form der Lesung überarbeitete Fassung des gleichnamigen Stücks, das im vergangenen Jahr auf der Bühne des Klubhauses Ludwigsfelde aufgeführt wurde. Auch die für Oktober anbraumten Lesungen werden hier stattfinden.
Der Verein „VorOrtung – zeitgenössische Kunst und Kultur im Kontext“ macht biografische und dokumentarische Theaterprojekte, in denen Menschen mit und ohne Bühnenerfahrung zu Akteuren werden und ihre Themen in Spielhandlungen verwirklichen.
Zu der angekündigten Lesung „Im Hintergrund Gewitter“ heißt es: „Die Erzählungen öffnen neue und bisher wenig erzählte Perspektiven auf die Geschichte und zeigen, wie tief deren Schatten bis in die Gegenwart reichen. Die Stimmen der Verfolgten fordern zum Innehalten und Nachdenken auf und werfen einen Blick auf die nachhaltigen Wunden, die das damalige Unrecht hinterlassen hat.
Die nächsten Termine: 14. und 15. Oktober, jeweils um 11.00 Uhr im Klubhaus Ludwigsfelde.
Der Lesung folgt jeweils ein halbstündiges Nachgespräch.
Als Zeitzeuge wird Horst Selbiger erwartet, Autor des Buches „Verfemt – verfolgt – verraten“
und Sohn des 1942 im Konzentrationslager Sachsenhausen ermordeten Alfred Seliger.
Weitere Termine sind geplant. Schulklassen und Interessenten werden gebeten, sich bei „VorOrtung“ (vorortung@posteo.de) anzumelden. Der Eintritt ist kostenlos.