Orazio Giamblanco: Besuch aus Trebbin

Alljährlich berichtet Frank Jansen seit 1997 für den Tagesspiegel darüber, wie es Orazio Giamblanco im zuürckliegenden Jahr ergangen ist. Der Italiener war ein Jahr zuvor als Bauarbeiter in Trebbin tätig, als er von einer Gruppe junger Rechtsextremer fast zu Tode geschlagen wurde und seither schwerbehindert ist. In diesem Jahr besuchte Frank Jansen den 82-Jährigen gemeinsam mit Trebbins Bürgermeister Ronny Haase.

Es ist das erste Mal, dass der höchste Repräsentant der Stadt Orazio Giamblanco in seinem Wohnort Bielefeld besucht. 2009 hatte die stellvertretende Bürgermeisterin Ina Schulze Giamblanco besucht, nachdem der Stadtverordnete Hendrik Bartl das Schicksal des Italieners erneut auf die Tagesodnung gesetzt hatte und zu Spendenaktionen aufrief.

Ein täglicher Kampf:
Trebbins Bürgermeister besucht Opfer Orazio Giamblanco 27 Jahre nach Neonazi-Angriff (Tagesspiegel)

Orazio Giamblanco (Opferperspektive)

Trebbin: Erinnerungsort für Orazio Giamblanco (PfD-Website, 14. Dezember 2020)

Ronny Haase, der vor seiner Wahl zum Bürgermeister 14 Jahre lang Kämmerer der Stadt Trebbin war und seit einem Jahr im Amt ist, war von dem Zusammentreffen mit Orazio Giamblanco und dem herzlichen Empfang durch seine Angehörigen sichtlich bewegt, berichtet Frank Jansen. Er zitiert den Kommunalpolitiker mit den Worten: „Das Engagement gegen Rechtsextremismus muss einen großen Stellenwert haben in Trebbin.“

Im städtischen Haushalt Trebbins ist ein mit immerhin 10.000 Euro ausgestattetes Präventionsprogramm aufgenommen worden, um in Schulen über das Übel des Rechtsextremismus aufzuklären. Haase plant, das Programm auch auf die Kitas der Stadt auszuweiten. Und er plant, im nächsten Jahr erneut Orazio Giamblanco in Bielefeld zu besuchen.