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Treffen und debattieren, planen und organisieren, beraten und erfahren. Dafür soll künftig die „Wilde 13“ an gleicher Hausnummer in Luckenwaldes Baruther Straße stehen. Am 26. Mai hat Landrätin Kornelia Wehlan den Jugendtreff seiner Bestimmung übergeben, der vornehmlich vom Jugendforum Teltow-Fläming (JF) betrieben wird.

Als Hauptakteur will das Jugendforum möglichst viele Initiativen und Vereine gewinnen, den Treffpunkt zu nutzen. Aber auch junge Leute, die noch unentschlossen oder auf der Suche nach einem Engagement sind, sollen sich angesprochen fühlen nach der Devise ‘vorbeikommen, reinschauen, mitmachen’.

Die Umstände für einen Treffpunkt, der mehr sein soll als eine reine Begegnungsstätte junger Leute, waren günstig, als zum Ende vergangenen Jahres das Quartiersmanagement der Volkssolidarität die Räume aufgab. Bei der städtischen Wohnungsgesellschaft „Die Luckenwalder“, zuständig für die Vermietung, stieß die Initiative gleich auf offene Ohren, berichtet Tom Ritter, einer der JF-Koordinatoren.

Und nicht nur das: Für die Dauer eines Jahres ist den Nutzern der „Wilden 13“ die Miete erlassen worden – gleichsam als Starthilfe der Luckenwalder, die auch gleich einen Beitrag zur Ausstattung leisteten, indem sie sommerliche Liegestühle aus dem Werbefundus der Gesellschaft beisteuerten.

Künftig soll auch der Kreisjugendring hier sein Büro unterhalten und wird für den Internetzugang zuständig sein. Fürs Erste wird zudem die Partnerschaft für Demokratie einmal monatlich Beratungsstunden für Projektpartner hier abhalten. Arbeitsgruppen, die sich unter der Schirmherrschaft des Quartiersmanagements gegründet haben, sollen ebenfalls die „Wilde 13“ weiterhin nutzen können. Der selbstverwaltete Jugendtreff will auch für die Jugendorganisationen der demokratischen Parteien einen Versammlungsort bieten, wo die jungen Leute sich überparteilich vernetzen können.

Offenbar hat sich das neue Angebot bereits unter Initiativen und Vereinen nicht nur in Luckenwalde herumgesprochen, zumal das Jugendforum beizeiten zahlreiche mögliche Partner angesprochen und sich dabei an potentiell Gleichgesinnte im ganzen Landkreis gewandt hat. So werden wechselweise wöchentlich dienstags und mittwochs die lokalen Belange des Jugendforums auf der Tagesordnung stehen sowie in der Woche darauf Themen der kreisweiten Jugendarbeit erörtert werden.

Zur Eröffnung sagte Landrätin Kornelia Wehlan im Blick auf die neue Bleibe, Aufgabe von Kommune und Landkreis sei gewesen, „gemeinsam mit der Wohnungsgesellschaft für die räumliche Hülle zu sorgen, für die inhaltliche Ausgestaltung sollen Kinder und Jugendliche nun selbst sorgen“.

Vielleicht erweist sich einmal, dass der Treffpunkt in der Baruther Straße ja längst nicht nur seinen Namen von Michael Endes Geschichte „Jim Knopf und die Wilde 13“ entliehen hat. Auf der Insel Lummerland kommt nämlich immer wieder vor, dass Schiffe bei schlechter Sicht an die Küste stoßen. Und deshalb braucht Lummerland einen Leuchtturm, „einen, der so groß ist, dass er von fern gesehen wird, und so klein, dass er auf die winzige Insel passt“.