Nachlese: CSD „störungsfrei“?

Die Mehrzahl der Demonstrationen zum Christopher Street Day in diesem Jahr haben ohne Störung durch tätliche Angriffe, Hasskommentare oder Gegenveranstaltungen von rechtsextremer Seite stattfinden können. Nie zuvor hat es in Deutschland so viele CSD-Manifestationen gegeben wie 2025. Allerdings: Bei 70 von insgesamt über 240 Veranstaltungen kam es zu Übergriffen. Diese Bilanz zieht die Amadeu Antonio Stiftung in ihrem Monitoring zur diesjährigen Pride-Saison.

Angesichts der Drohungen, denen CSD-Teilnehmer ausgesetzt waren, und der teils gewalttätigen Übergriffe, kritisiert die Stiftung, dass in der Presse häufig von einer „störungsfreien“ Saison die Rede ist. In den Sozialen Medien von Veranstaltern und Organisationen hätten sich zahlreiche „menschenfeindliche, queer- und transfeindliche Aussagen bis hin zu Morddrohungen“ befunden: „Müssen wir uns daran gewöhnen, dass CSDs im Jahr 2025 nur noch mit ausgefeiltem Sicherheitskonzept und massiver Polizeipräsenz stattfinden können? Wird die rechtsextreme Drohkulisse ’normal‘?“