
Der Marktplatz vor dem spätgotischen Rathaus von Jüterbog wird am 20. Juni zu einem Ort der Begegnung, wenn hunderte Menschen zu einem Stelldichein zusammenkommen und Vielfalt ein Gesicht geben. Ursprünglich war geplant, am diesjährigen Weltflüchtlingstag mit einer schlichten Kundgebung der über 120 Millionen Menschen zu gedenken, die auf allen Kontinenten auf der Flucht sind – vor Krieg und Gewalt, vor Verfolgung, Hunger und Zerstörung ihrer Umwelt. Doch dann entschied man sich zu einer Veranstaltung, die in rauhen Zeiten eher eine Dosis Zuversicht verspricht: ein Fest der Begegnung.

Jüterboger aus Aleppo, Kandahar oder Charkiv, Immer-schon-Jüterboger und Zugezogene, Brandenburger aus Kreis und Land feiern „Vielfalt am Weltflüchtlingstag“, so das Motto des Nachmittags, denn „Menschlichkeit kennt keine Grenzen“. Das „Aktionsbündnis Jüterbog“ und die Initiative „Gemeinsam in Jüterbog“ laden ein und haben ein eindrucksvolles Programm im Angebot – auf der Bühne ebenso wie im Erzähl-Pavillon und an zahllosen Mitmach- und Informationsständen.
In zweifacher Mission wird die brandenburgische Integrationsbeauftragte in Jüterbog dabei sein. Diana Gonzalez Olivo wird ein Grußwort an die Besucher richten und später in einer Diskussionsrunde zu Realität und Perspektiven geflüchteter Menschen mitdiskutieren. Die Moderation dieser und einer weiteren Gesprächsrunde mit Künstlern aus Syrien und Afghanistan hat Teltow-Flämings Gleichstellungsbeauftragte Romy Powils inne.
„Wir möchte mit dieser Veranstaltung
ein klares Signal der Solidarität mit Geflüchteten senden
und deutlich machen,
dass Zuwanderung und Vielfalt im Zusammenleben unserer Stadt
gewollt sind und von uns als Gewinn betrachtet werden.“
„Aktionsbündnis Jüterbog“, „Gemeinsam in Jüterbog“
Das Kinderballett der Kreismusikschule startet das Bühnenprogramm, während die Reggae-Hip-Hop-Formation Rabajah mit einem einstündigen Konzert den Abend beschließen wird. Die inklusive Tanztheatergruppe Kult!InKoffer, die Trommler von Vida Colorida aus Oehna und die Potsdamer Musikgruppe Heimatsounds mit Friedensliedern „aus vielen Heimaten“ wechseln zwischendurch in rasanter Reihenfolge.
Mehr als ein Dutzend Organisationen und Initiativen laden zum Gespräch und zu Mitmachaktionen an ihre Infotische. Vom klassischen Kinderschminken über Selbsthilfe-Initiativen und Beratungsstellen bis zu den Aktivistinnen der „Omas gegen Rechts“ dürfte wohl kaum ein Informationsbedürfnis ungestillt bleiben. Miteinander eben: ein Fest der Begegnung.
Mehr zum Thema:
– Weltflüchtlingstag (UNO-Flüchtlingshilfe)
– Weltflüchtlingstag: Ursprung, Ziele und Hintergründe (UNICEF)
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