Im Blick: Antifeminismus

Seit 1. Februar gibt es die erste bundesweite Meldestelle für frauenfeindliche Übergriffe. Die Dringlichkeit, antifeministische Vorfälle zu erfassen und zu dokumentieren, beschreibt Hannah Beeck von der Amadeu Antonio Stiftung: „Das antifeministische Weltbild baut auf Sexismus, Frauen- und Queerfeindlichkeit auf.“ Antifeminismus sei nicht nur Frauenfeindlichkeit. Er gehe vielfach einher mit rechtsextremem Gedankengut.

Den Initiatorinnen geht es zudem darum, „Antifeminismus in seiner Relevanz für antidemokratische und menschenfeindliche Bestrebungen mehr ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und ihnen entsprechend entgegenzutreten“.

Über die Dokumentation hinaus will die Stiftung auch Wege aufzeigen, wie Frauen Hilfe in akuten Fällen erhalten können. Daher arbeiten die Gründerinnen mit zahlreichen Beratungsstellen zusammen.

Jährlich soll künftig ein Lagebild zu Antifeminismus veröffentlicht und aufgezeigt werden, welche gesellschaftlichen Auswirkungen er mit sich bringt.

Ein großes Thema, „quasi der Dauerbrenner“, seien Angriffe auf und Einschüchterungen von Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, vor allem Lokalpolitikerinnen im ländlichen Raum, sagt Ans Hartmann, die die neue Meldestelle leitet. Im Gespräch mit der Berliner „Tageszeitung“ weist sie ausdrücklich darauf hin, dass antifeministische Angriffe anonym gemeldet werden können und auch nicht an Behörden weitergegeben würden.

Definition Antifeminismus

Amadeu Antonio Stiftung: Was ist Antifeminismus?
Demokratie leben!: Für Vielfalt – Gegen Antifeminismus
Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz: Spotlight – Antifeminismus erkennen und begegnen

Ein Austausch über Angriffe auf Gleichstellung und Selbstbestimmung und wie wir ihnen begegnen können. Online-Diskurs mit
– Hannah Wagner, pro familia Frankfurt/M.
– Lisanne Heilmann, Queere Bildung e. V./soorum Hamburg
– Juliane Fischer-Rosendahl, BAG kommunale Frauen- und Gleichstellungsstellen und Gleichstellungsbeauftragte im
   Bezirksamt  Spandau, Berlin
– Ans Hartmann, Hannah Beeck und Judith Rahner, Amadeu-Antonio-Stiftung
– Laura Sasse, Sarah Klemm und Ulla Wittenzellner, Dissens – Institut für Bildung und Forschung
– Henning von Bargen und Sandra Ho, Gunda-Werner-Institut
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Kritische Stimmen zur Meldestelle Antifeminismus

Gefördert durch die Familienministerin: Prominenten Antifeministen und Medien droht Aufnahme in öffentliche Meldestelle (Tagesspiegel)
Schöner petzen mit den Grünen (Der Spiegel) / Bezahlschranke

Reaktionen auf Kritik

Amadeu Antonio Stiftung: Antworten auf Vorwürfe gegen Meldestelle Antifeminismus
Der Volksverpetzer: Mit Stasi-Keule gegen Grüne: Wie die neue Meldestelle Antifeminismus attackiert wird
Übermedien: Völlig schriller Alarm-Journalismus gemeldet!