Deutschland, neu erzählt

Die Macher geben sich überaus selbstbewusst: In den kommenden fünf Jahren soll im Kölner Stadtteil Kalk ein Kulturort entstehen, „den es so in Deutschland noch nicht gibt: das erste Museum der Einwanderung und Migration in Deutschland, das von und mit der Zivilgesellschaft für sie entwickelt wird“. Sein Name: SELMA.

Hinter dem ehrgeizigen Projekt steht das Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland e.V. (DOMiD), das 1990 von türkischen Migranten geschaffen wurde und sich zunächst nur der Zuwanderung aus der Türkei widmete. Heute zählt das Archiv des Zentrums über 150.000 Zeugnisse zur Migrationsgeschichte Deutschlands nach 1945. Der Autor Manuel Gogos hat in seinem Buch „Das Gedächtnis der Migrationsgesellschaft“ den Werdegang von DOMiD nachgezeichnet.

Das geplante Museum in den früheren Industriehallen Kalk, wo Klöckner-Humboldt-Deutz einst Motoren produzierte und die seit langem verwaist sind, sollen auf 10.000 Quadratmetern Ausstellungsflächen, Workshop-Räume, ein Kinoraum, Veranstaltungsarreale, Werkstätten sowie Archiv- und Bibliothekflächen entstehen.

Über den künftigen Namen des Museums haben die Verantwortlichen lange Zeit Stillschweigen gewahrt. DOMiD-Marketingleiter Timo Glatz lüftete kürzlich das Geheimnis: „Wir haben nach einem einzigartigen Namen gesucht, der leicht zu merken ist, international funktioniert und zu dem Konzept unseres Migrationsmuseums passt: Der Name Museum Selma verbindet die keltische Herkunft von ‚schöne Aussicht‘ mit arabischen Wurzeln, die ‚Harmonie‘ und ‚Frieden‘ bedeuten.“

2029 soll das Museum Selma eröffnet werden: Deutschland, neu erzählt.