Einen Monat lang wird die Regenbogenflagge vor dem Kreishaus in Luckenwalde die Verbundenheit des Landkreises mit queerem Leben in Deutschland zeigen. Zahlreiche Institutionen im Landkreis schließen sich der Bekundung an. Der Landkreis lädt Bürgerinnen und Bürger ein, am 24. Mai an der Auftaktveranstaltung teilzunehmen.
Eine Studie hat im vergangenen Jahr ermittelt, dass das Wissen um den Begriff LGBTQ+ und die Lage von Minderheiten unterschiedlicher sexueller Orientierung unter jungen Leuten verbreiteter ist als bei der älteren Generation. Seit einem halben Jahrhundert wird der Juni in vielen Ländern als „Pride Month“ begangen und findet immer häufiger öffentliche Unterstützung. Dieser Monat bietet Gelegenheit, über die Geschichte der LGBTQ+ Bewegung zu lernen, neue Wege zu finden, um alle Mitglieder der Community zu unterstützen und sicherzustellen, dass alle die ihnen zustehende Anerkennung und Respekt erhalten.
Im NS-Dokumentationszentrum München widmet sich die Ausstellung TO BEE SEEN den Geschichten von LGBTIQ* in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Mit historischen Zeugnissen und künstlerischen Positionen von damals bis in die Gegenwart zeichnet sie queere Lebensentwürfe und Netzwerke, Freiräume und Verfolgung nach.
Die Ausstellung zeigt, wie queeres Leben in den 1920er Jahren immer sichtbarer wurde und ein offenerer Umgang mit Rollenbildern und Begehren entstand. Homosexuelle, trans* und nichtbinäre Personen erzielten in ihrem Kampf für gleiche Rechte und gesellschaftliche Akzeptanz erste Erfolge.
Neben Anerkennung und Sichtbarkeit in Kunst und Kultur, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft nahmen aber auch die Widerstände zu. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Subkultur von LGBTIQ* weitgehend zerstört. Nach 1945 wurden ihre Geschichten und Schicksale kaum archiviert oder erinnert. (nsdoku)
In Teltow-Fläming findet die Auftaktveranstaltung zum diesjährigen Pride Month am
24. Mai 2023 um 17 Uhr vor dem Kreishaus in Luckenwalde
statt. Die Gleichstellungsbeauftragte des Landes, Manuela Dörnenburg, Landrätin Kornelia Wehlan, die stellvertretende Kreisgleichstellungsbeauftragte Antje Bauroth, die
Kreisbürgerbeauftragte Jennifer Rupprecht und Annette Braemer-Wittke, Koordinierungsstelle der Partnerschaft für Demokratie Teltow-Fläming, werden vor Ort die Regenbogenfahne hissen.
Diese soll einen Monat vor der Kreisverwaltung deutlich machen, dass die Werte des Grundgesetzes im Land und Landkreis keine leeren Worte sind.
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