21. Februar: Zum Internationalen Tag der Muttersprache hat das Statistische Bundesamt mitgeteilt, dass in vier Fünftel aller Haushalte in Deutschland auschließlich Deutsch gesprochen wird. Das gilt auch für 20 Millionen Personen, die aus anderen Ländern und Sprachen zugewandert sind und deren Kinder hier geboren wurden. Das ist das Ergebnis eines Mikrozensus‘ des Jahres 2022.
Bemerkenswert ist, dass über 90 Prozent der in Deutschland geborenen Nachkommen zugewanderter Menschen daheim ausschließlich Deutsch sprechen. Und in der Hälfte dieser Haushalte wird neben Deutsch auch noch eine andere Sprache genutzt .
„Die deutsche Sprache ist in Gefahr“ hieß es vor wenigen Jahren besorgt aus dem Mund eines völkischen Oppositionspolitikers, der für seine Fraktion im Bundestag einen Gesetzesentwurf einbrachte, die deutsche Sprache schützend ins Grundgesetz aufzunehmen. Das Ansinnen hatte wenig Erfolg.
Im Gegenteil: Ein Parlamentarier machte sich vielmehr dafür stark, die mitgebrachten Sprachen Zugewanderter wertzuschätzen und bemühte gar Altmeister Johann Wolfgang von Goethe: „Wer fremde Sprachen nicht kennt, weiß nichts von seiner eigenen.“
Zur Erheiterung der versammelten Parlamentarier brachte der aus dem Friesischen stammende Abgeordnete Johann Saathoff die Debatte auf den Punkt: „Se daun so, als ob man wat wegnehm wurr, wenn wat anners daarto kommt. Un dat Tegendeil is de Fall. Düütschland word nich armer durch anner Spraken, Düütschland word rieker.“