Studie zu AfD-Diskussionen auf Facebook
Es kommt weniger darauf an, was man sagt, sondern darauf, warum man etwas sagt. Das ist eine der wesentlichen Erkenntnisse einer Studie der Otto Brenner Stiftung über die Facebook-Kommunikation der Alternative für Deutschland (AfD).
Die Verbreitung von „Fakten“ diene nicht dem Austausch von Informationen, sondern vielmehr als Identitätsbeweis. Wer sich noch so konfusen Falschmeldungen anschließt, wolle unter Beweis stellen, Teil der „Fundamentalopposition“ zur verachteten Mehrheitsgesellschaft zu sein.
Wer die ausgebreiteten Fake-News dagegen beharrlich hinterfragt oder kritisiert, laufe Gefahr, aus der Gemeinde ausgeschlossen zu werden. Weiter kommt die Studie „Alternative Fakten im Gespräch – AfD-Diskussionen auf Facebook“ zu dem Schluss, dass Versuche der Aufklärung und Faktenprüfung im allgemeinen ins Leere laufen.
Die gewagte Schlussfolgerung der Studie: Da es also kaum um den sachlichen Gehalt von Beiträgen gehe, lohne es sich „definitiv nicht, mit Rechten zu reden“. Sogenannte alternative Fakten sollten nicht als ‚Missverständnisse‘ verstanden werden, denen vermeintlich mangelnde Bildung oder Medienkompetenz zugrunde liegt“, so die Autoren der Untersuchung, Hannah Trautmann und Nils Kumkar.
Hannah Trautmann arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig, Nils Kumkar als wissenschaftlicher Mitarbeiter am SOCIUM, dem Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik der Universität Bremen.
die Studie “ Alternative Fakten im Gespräch – AfD-Diskussionen auf Facebook“