Am 12. Oktober steht die Stadtbibliothek Luckenwalde im Zeichen der Erinnerung an die dunkelste Zeit der deutschen Geschichte – vor allem aber derer, die in den Jahres des Faschismus ihr Leben aus Spiel gesetzt haben, um der Menschlichkeit eine Schneise zu schlagen.
Die deutsche Teilung nach dem Zweiten Weltkrieg war mit dafür verantwortlich, dass die Widerstandsorganisation „Gemeinschaft für Frieden und Aufbau“ weitgehend unbekannt blieb. Überlebende, die ihre Rettung nicht zuletzt dem Vordringen der Roten Armee zu verdanken hatten, haben ihr späteres Leben im Westen des Landes verbracht – im Osten verblasste die Erinnerung an sie.
Rund 30 Personen aus Luckenwalde und Berlin gehörten dem gefahrvollen Widerstand in den vierziger Jahren an, versteckten jüdische Menschen vor der Gestapo, sammelten Geld für Lebensmittel und vor allem: verschickten Briefe im ganzen Land mit Aufrufen, sich dem nationalsozialistischen Verbrechen zu widersetzen.
Am 12. Oktober findet in der Luckenwalder Stadtbibliothek eine Gedenkveranstaltung statt, die an das Wirken der Gruppe erinnern will. Zudem geht es den Veranstaltern darum, mit einer Ausstellung, Lebensberichten von Zeitzeugen und einem Gedankenaustausch auf die Gefahr hinzuweisen, die von einem Wiederaufleben rechtsextremer Umtriebe in Parlamenten und Gewalttaten auf den Straßen heute ausgeht.
Die Veranstaltung ist Teil der 18. Langen Nacht der Bibliotheken im Landkreis Teltow-Fläming.
Erinnerungskultur – Widerstand in Luckenwalde
12. Oktober 2024, 17.00 Uhr
Die „Gemeinschaft für Frieden und Aufbau“ 1943/44
Bibliothek im Bahnhof
Bahnhofsplatz 5, 14943 Luckenwalde
Mehr Informationen:
Gemeinschaft für Frieden und Aufbau (Wikipedia)
Gemeinschaft für Frieden und Aufbau (Ghetto Theresienstadt)
Wie mutige Widerstandskämpfer sich gegen das NS-Regime auflehnten (Focus online)
Eugen Herman-Friede
Widerstandsgruppe „Gemeinschaft für Frieden und Aufbau
Eugen Herman-Friede, als Jude verfolgt, überlebte, indem er untertauchte. Er berichtet von den Aktivitäten seiner Widerstandsgruppe und der Todesgefahr, die für die Mitglieder damit verbunden war.