Der Ton in der Debatte um Migration verschärft sich zusehends. Gemeisam mit zahlreichen Initiativen hat die Integrationsbeauftragte Brandenburgs, Doris Lemmermeier, einen Aufruf gestartet, der ein Signal zu mehr Sachlichkeit in der Auseinandersetzung aussenden soll. Lemmermeier fordert dazu auf, nicht in die derzeitige Hysterie einzustimmen, die Öffentlichkeit und Politik beherrsche. Im Blick auf 2024 stellt sie fest: „Man fragt sich, was bis zu den Wahlen im nächsten Jahr noch alles passieren kann.“
Die Initiative mit dem Titel „Aufruf für eine sachliche Migrationsdebatte in Brandenburg“ wird landesweit von Aktionsgruppen, kirchlichen Institutionen, interkulturellen Arbeitskreisen, Integrationsbeauftragten von Landkreisen und Einzelpersonen getragen. Zu den Erstunterzeichnerinnen zählt auch die frühere Integrationsbeauftragte von Teltow-Fläming, Christiane Witt.
Über den Anlass zu dem Aufruf heißt es: „Sachargumente und Fakten werden zunehmend an den Rand gedrängt. Stattdessen bestimmen irreführende Behauptungen, populistische Vorschläge und eine zunehmend nach rechts driftende Rhetorik den Diskurs.“ Die Unterzeichner fürchten um eine Gefährdung der Demokratie, da der Stil der Debatte das gesellschaftliche Klima zu vergiften drohe.
Auf einer eigenen Webseite bitten die Initiatoren um Unterstützung aus der Öffentlichkeit. Über 250 Menschen haben bereits den Aufruf mitunterzeichnet, der mit dem Appell schließt: „Wir fordern gemeinsame Anstrengungen von Politik und Zivilgesellschaft für ein demokratisches und weltoffenes Brandenburg.“
zur Webseite „Aufruf Migrationsdebatte Brandenburg“
„Ohne Zuwanderung wäre Brandenburg nicht das,
was es heute ist.
Und ohne weitere Zuwanderung
wird Brandenburg in der Zukunft nicht das sein,
was es sein könnte.“
Dr. Doris Lemmermeier, Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg,
in der Sendung „Gekommen, um zu bleiben – Neue Heimat Brandenburg“
des Deutschlandfunks am 4. November 2023
(Das Gespräch startet bei Minute 23:30)
Foto: msgiv.brandenburg.de
